Die Kathedrale in der Wüste
Zeitraum
ab 23. November 2024
Ort
Gebäude 38 EG
In sieben Kasematten erzählt die Dauerausstellung Kathedrale in der Wüste Geschichten und Anekdoten rund um die riesige Anlage der Franzensfeste und vertieft dabei vor allem die Baugeschichte der riesigen Anlage sowie die Auswirkungen, die dieser Bau auf die nähere Umgebung hatte.
Neben den Themen, die sich mit der Planung und Errichtung der Militäranlage in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befassen, wird in unserer Ausstellung auch die Geschichte des Verkehrs und die Goldlagerung in der Franzensfeste anschaulich dargestellt.
Weite Teile der Festung sind bis heute nahezu unverändert erhalten geblieben und können von interessierten Besucher*innen besichtigt werden. Aber wie kam es zum Bau dieses gigantischen Bollwerks?
Die Pariser Julirevolution von 1830 und die anschließenden Freiheits- und Nationalbewegungen in Europa zwangen Österreich, Aufstände in seinen Provinzen Lombardei und Venetien zu kontrollieren. Dies brachte das Thema Festungsbau in den Fokus. Tirol, als strategisch wichtige Achse zwischen Süddeutschland und Oberitalien, wurde zum Schauplatz dieser Pläne. Franz von Scholl, der bereits an der Bundesfestung in Mainz arbeitete, wurde beauftragt, das Habsburger Festungsviereck auszubauen und ein verschanztes Lager auf dem Natz-Schabser-Plateau zu errichten. Die Bauarbeiten, die 1833 begannen, wurden trotz finanzieller Engpässe nach dem Tod Franz I. fortgesetzt. Die Franzensfeste wurde 1838 von Kaiser Ferdinand I. eingeweiht und erhielt ihren Namen vom Brixner Fürstbischof Galura. Obwohl sie nie voll militärisch genutzt wurde, blieb sie ein imposantes Bauwerk, das bis heute beeindruckt.
Mehr noch als durch ihre baulichen und logistischen Meisterleistungen ist die Franzensfeste durch ihre „glänzende Geschichte“ bekannt. 1943 wurde sie zum Lager für 127,5 Tonnen italienisches Währungsgold. Dieses Gold wurde bis 1945 größtenteils abtransportiert, doch der Verbleib von Teilen des Schatzes führte lange zu Spekulationen und abenteuerlichen Geschichten. Heute wissen wir, dass die Franzensfeste ein bedeutendes Kapitel der Geschichte bewahrt, das in unserer Ausstellung lebendig wird.